Personendaten sind
ein wunderbarer Rohstoff. Er wächst täglich
nach, vermehrt sich kontinuierlich und kostet
nichts.
Die Produzenten
haben wenig bis keinen Einfluss darauf, wenn
clevere "Weiterverarbeiter" ihre
Produkte gewinnbringend vermarkten.
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Viele
Auskunfteien - mal mehr, mal weniger seriös -
tummeln sich im Markt mit personenbezogenen
Daten und dies leider nicht immer zum Vorteil
der Personen, die diese Daten zwar produzieren,
aber meist unfreiwillig liefern.
Eine dieser
"Organisationen" mit einem erheblichen
Einfluss ist die Schutzgemeinschaft für
allgemeine Kreditsicherung, besser bekannt unter
dem Kürzel SCHUFA.
Das erklärte
Ziel der Schufa: Der Schutz vor
Kreditausfällen.
Hört sich gut an
und macht auch Sinn.
Wenn dann noch
die Datenerfassung, Weiterverarbeitung,
Kontrolle und Sorgfalt stimmen, sollte dies
eigentlich unproblematisch sein.
Aber ist das so?
Kann ein "Datenproduzent" sicher sein,
dass keine Fehler passieren? Und wenn Fehler
passieren, ist gesichert, dass diese den
Datenlieferanten bekannt werden? Werden
fehlerhaft gespeicherte Daten schnellstmöglich korrigiert?
Wer liefert
welche Daten und wie sieht es mit der
Überprüfung dieser Daten auf die Richtigkeit
aus?
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Schätzungen
gehen davon aus, dass Auskunfteien Daten von
über 60 Millionen Deutschen verwalten. Die
jährlich verarbeiteten, gespeicherten und
wiederverwendeten Vorgänge dürften im
neunstelligen Bereich liegen.
Verschiedene
Wirtschaftsauskunfteien beschaffen sich Daten,
die sie dann für teures Geld weiterverkaufen
durch simple Telefonaquise, d. h., sie rufen z.
B. bei einer Firma an und bitten den
Firmeninhaber um Auskünfte über seine
Vermögensverhältnisse.
Wer sich weigert
Daten herauszugeben, dem wird schon mal
unverhohlen damit gedroht, dass man diese
Weigerung bei Anfrage so interpretieren und
weitergeben würde, als hätte der Verweigerer
etwas zu verbergen.
Wie seriös,
zuverlässig und verwertbar eine solche
Datenerhebung ist, mag jeder für sich selbst
entscheiden, der bereit ist für derartige Daten
viel Geld hinzulegen.
Die Schufa
arbeitet so nicht.
Sie erhält ihre
Daten im Wesentlichen von den bei Ihr
angeschlossenen Mitgliedern. Aber auch das
allein sagt nur wenig über die Qualität der
gelieferten Daten im Einzelfall aus.
Die Schufa
unterliegt bei der Speicherung und Weitergabe
personenbezogener Daten dem Datenschutzgesetz.
Letztendlich
stellt sich jedoch die Frage: "Wer
kontrolliert die Kontrolleure?" Wer
kontrolliert, wer welche Daten warum liefert?
Und wer kontrolliert, was aus diesen Daten
letztendlich gemacht wird.
Viele Anrufer bei
unserer Hotline behaupten durch die Weitergabe
falscher oder verfälschter Daten durch die
Schufa Nachteile erlitten zu haben.
Nur wenige "Organisationen" in Deutschland dürften
- quer durch die Bevölkerung - bekannter sein
als die Schufa. Die Schufa selbst sieht sich
gern in der Rolle des neutralen Vermittlers.
Für den normalen
Deutschen scheint die Schufa jedoch eher etwas
schwer Einschätzbares - Furcht einflössendes -
zu sein, mit dem man möglichst nichts zu tun
haben will.
Andere
europäische Länder kennen
Kontrollorganisationen im Stil der deutschen
Schufa nicht.
Ausgehend davon,
wer die Schufa erhaltend finanziert, ist diese
Betrachtungsweise durchaus nachvollziehbar und
der - nach aussen - demonstrierten Transparenz
steht z. B. die "Geheimniskrämerei"
um Teilbereiche und Zustandekommen des
sogenannten "Scorings" entgegen.
Was mit dem
sogenannten Scoreverfahren, einen
schulnotenähnlichen Bewertungssystem von Gut
bis Schlecht - lediglich als Bedienungsanleitung
verstanden werden will, kann aus anderer
Sichtweise durchaus als - wie der Volksmund es
ausdrücken würde - "Alles über einen
Kamm scheren" interpretiert werden, das
zwangsläufig zu Fehlbewertungen Einzelner
führen muss.
Viele mit der
Materie Befasste sind schon lange der Meinung,
das der Schutzgemeinschaft der "Kreditvergeber"
und Lieferanten ein gleichwertiges Konstrukt der
Datenproduzenten entgegengestellt werden
müsste, welches deren Interessen vertritt und
durchsetzt. Auch mit dieser Thematik werden wir
uns auf den folgenden Seiten befassen.
Sehen Sie bitte
dazu die untern eingestellte Themenauswahl.
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