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Güteverhandlung
- der Vergleich |
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Prozessrecht |
Zivilprozess | Vor- und
Nachteile des Vergleich, der Schlichtung vor Gericht - |
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Aktuell:
Güteverhandlung - der Vergleich vor Gericht - |
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Es
wird Ihnen möglicherweise aufgefallen sein, dass, wenn Sie z.
B. mit jemandem streiten der sich in Zahlungsverzug befindet und
auf den von Ihnen geschickten Mahnbescheid Widerspruch eingelegt
hat, dass, wenn die Sache beim Gericht landet, bei einem Termin
zur mündlichen Verhandlung vorher zur Güte verhandelt wird. |
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Das
heisst im Klartext, das Gericht erforscht als Erstes, ob die
Parteien vielleicht bereit sind sich vergleichsweise zu einigen.
Erst wenn keine vergleichsweise Einigung möglich ist, geht das
Gericht in den "Sachverhalt" hinein. |
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Dieser
gerichtliche Vergleich der Parteien findet sich in fast allen
Rechtsgebieten. Besonders bei Streitereinen zum Arbeitsrecht,
Mietrecht etc vergleicht man sich oft und gerne. Selbiges gilt
für Streitereien, wenn es z.B. um Zahlungen für gelieferte
Ware oder um Streit ums Geld allgemein geht. |
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Der
Vergleich ist zwar (der meisten) Richter Liebling, aber nur
selten von Vorteil alle Streithähne. Im besten Fall geht es
fifty fifty, aber selbst bei dieser Quotelung zahlen oft beide
Parteien drauf. |
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Es
gibt Fälle, da sehen Vergleiche so aus: Zwei streiten sich um
10 000 und vergleichen sich darauf, dass 9000 gezahlt werden.
Die Quotelung sieht dann meist 90/100 aus, d. h., derjenige der
die 9 000 zu zahlen hat, zahlt auch 90% der eigenen Kosten, 90%
der gegnerischen Kosten und 90% der Gerichtskosten.
Logischerweise zahlt er letztendlich weitaus mehr, als die 10
000 die er ursprünglich schuldig war. |
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Nur
wenn er den Prozess verliert wird es noch teuer. |
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Diese
sogenannte Güteverhandlung, die auch vorab und gesondert
stattfinden kann, wird von den Gerichten meist mit den ersten
mündliche Termin verbunden. Aus diesem Grund wird vom Gericht
dann das persönliche Erscheinen der Parteien angeordnet. |
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Es
ist aber auch durchaus möglich sich in einer Güteverhandlung
z. B. durch den Anwalt vertreten zu lassen. Die Anforderungen an
einen "Stellvertreter" sind (verkürzt ausgedrückt)
dass dieser sich in der Materie auskennt und von Ihnen
bevollmächtigt ist einen Vergleich zu schliessen. |
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jusdi101 |
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Irgend
ein kluger Kopf meinte einmal, dass ein Kompromiss immer dann
gut ist, wenn von den, einen Kompromiss schliessenden Parteien
am Ende keiner so richtig zufrieden ist. |
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Für
den Vergleich vor Gericht mag möglicherweise das Gleiche
gelten, denn ein solcher Vergleich ist auch nichts anderes als
ein Kompromiss. |
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"Jetzt
habe ich mehr zu zahlen, als wenn ich die ursprüngliche
Forderung gleich beglichen hätte. |
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Das
kann doch nicht Sinn eines Vergleiches sein. |
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Ich
fordere Sie hiermit auf, Ihre Forderung an mich erheblich auf
ein vernünftiges Niveau zu reduzieren". |
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Die
ist ein Auszug aus einem Schreiben, dass einem unserer
angeschlossenen Rechtsanwälte in einem Fall zuging, nachdem er
seine Kostennote versandt hatte. Sein Mandant hatte sich zuvor
vor Gericht mit der Gegenseiten verglichen. Zur mündlichen
Verhandlung gekommen war der Mandant noch mit dem festen Willen,
die Angelegenheit durchzufechten. |
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Es
ging um eine Geldforderung in einem Zivilprozess vor einem
Landgericht. Der vorsitzende Richter teilte den Parteien mit,
dass er sich noch keine Meinung gebildet hätte und somit für
beide Parteien die Möglichkeit bestand mit ihrem Anspruch zu
scheitern. |
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Man
einigte sich auf einen Vergleich, das Gericht schlug eine
Quotelung der Kosten von 25 zu 75 vor. Der später beschimpfte
Rechtsanwalt liess die Verhandlung unterbrechen und erklärte
seinem Mandanten, der auf Vorschlag des Richters 75% der Kosten
tragen sollte, was dies für ihn bedeuten würde. |
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Der
Mandant erklärte sich dann mit dem Vorschlag des Gerichts
einverstanden. |
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Das
böse Schreiben des Mandanten zeigt deutlich, dass in vielen
Köpften von Nichtjuristen die Vorstellung herumspuckt, dass ein
Vergleich nur Vorteile haben kann und wenn er schon keine
Vorteile hat, dass mit dem Einverständnis in einen Vergleich
damit keine Schlechterstellung der ursprünglichen Ausgangslage
verbunden ist. |
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Etwas
vereinfacht ausgedrückt könnte man den Sinn, so man denn einen
solchen in einem Vergleich sucht, so interpretieren: |
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Ein
Vergleich macht dem Richter weniger Arbeit. Den Kontrahenten ist
das Risiko genommen zu verlieren und noch mehr Kosten zu
haben. |
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Ein
wesentlicher, zu beachtender Faktor beim Vergleich vor Gericht
sind die Kosten des Verfahrens. |
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Zu
diesen Kosten zählen die Gebühren der Rechtsanwälte und die
Gerichtskosten. |
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Wird
eine Streiterei durch Urteil entschieden ist die Sachlage
einfach, der Unterlegene zahlt alles. |
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Bei
Vergleichen trägt nur selten eine Partei 100% der Kosten. Meist
wird gequotelt, geteilt. |
Hat
jeder der Parteien die Hälfte der Kosten zu tragen, wird dies
mit "die Kosten werden gegeneinander aufgehoben"
bezeichnet. Das bedeutet, dass jeder seine eigenen Kosten
(Rechtsanwalt, Spesen etc) zu tragen hat. Die Gerichtskosten
werden geteilt. |
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Findet
z. B. eine Quotelung von ein Viertel, drei Viertel statt,
bedeutet dies, das eine Partei 25% aller Kosten zu tragen hat,
die andere Partei hat 75% aller Kosten zu zahlen. |
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Zu
den Gesamtkosten zählen die Honorare der am Verfahren
teilnehmenden Rechtsanwälte, die Gerichtskosten und sonstige
eventuell angefallene Kosten wie Zeugengelder, Spesen und
sonstige Aufwendungen. |
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